Monika Feucht

Bei der Ausstellung mit dem Titel «déjeuner – mein täglich Brot» in der Galerie apropos in Luzern ist der Raum fast vollständig von einem niedrigen Tisch ausgefüllt, auf dem eine grosse, grundierte Leinwand ausgebreitet ist. Sie ist mit einem Karomuster aus Haaren bestickt und dient als Picknickdecke. Darauf liegen Pappteller, die mit verschiedenen Vornamen von Frauen bestickt sind. Eine haarige Angelegenheit, denn Monika Feucht benutzt dabei gezwirbeltes Naturhaar als Garn. Die Teller tragen aber nicht etwa die Namen der Haarspenderinnen, sondern Vornamen berühmter Künstlerinnen, mit denen Monika Feucht gerne in einen Austausch treten würde. Darunter zum Beispiel verstorbene Grössen wie Louise Bourgeois oder Meret Oppenheim, oder wie beim abgebildeten Teller Katharina Fritsch.

Die Pappteller lassen mit dem Titel zusammen an ein Picknick am See denken. Monika Feucht erklärt: «‹Déjeuner› ist angelehnt an Manets Titel ‹Déjeuner sur l’herbe›». Édouard Manet war ein Vorreiter des französischen Impressionismus und hatte mit diesem Gemälde 1863 einen kleinen Skandal ausgelöst: Das Motiv der nackten Frau in Gesellschaft zweier bekleideter Männer war dem Pariser Salon von König Ludwig dem XIV zu unanständig. Für die Kunstgeschichte ist Manet jedoch ein Wegbereiter der Moderne. Mit «mein täglich Brot» geht es Monika Feucht um die künstlerische Arbeit, welche in ihrem Alltag durch das Tun, Sehen und Denken präsent ist und sich in dieser Installation buchstäblich auf dem Teller manifestiert. (Aus Text von Gianna Rovere aus null41.ch vom 27.04.2018)

Das Werk wurde ausgestellt in der 35. Kantonalen Jahresausstellung der Solothurner Künstlerinnen und Künstler im Kunstmuseum Olten vom 30.11.19-12.01.20.

Monika Feucht lebt und arbeitet in Luzern.

Katharina aus der Serie “déjeuner – mein täglich Brot”

Galerie apropos Luzern 2018

“déjeuner – mein täglich Brot