Monika Kiss Horvath
Monika Kiss Horvath,1958, aus Luzern, Dozentin an der HSLU Hochschule Luzern, Technik+Architektur, arbeitet als freischaffende Kuenstlerin in Zuerich.
Das Bild RIGI stellte sie mit andern Fotografien von Panoramen des Pilatus und des Gornergrats in der Alpineum Produzentengalerie in Luzern aus. Ihre digitalen Bergpanoramem treffen hier auf das vor hundert Jahren gemalte Panorama von Ernst Hodel jun.
Fuer diese fotografische Aufnahme nahm sie von der Rigi das gesamte Panorama zu fxierten Zeiten auf. Die Anzahl Aufnahmen, welche noetig sind, um den gesamten Horizontkreis mit einer handelsueblichen Kamera zu erfassen, wurden danach im Atelier mittels digitaler Bildbearbeitung zu einem einzigen Bild ueberlagert. Daraus resultiert der Vorteil, dass man mit einem Blick die atmosphaerische Stimmung, welche zum Aufnahmezeitpunkt herrschte, erfassen kann. Der Gewinn an Uebersicht wird jedoch durch eine Erschwerung der Lesbarkeit der Topologie erkauft. Der Blick gleitet dauernd von einer Bildschicht in die naechste.
Stefan Meier, Kurator der Alpineum Produzentengalerie, erlaeutert anlaesslich seiner Vernissagerede am 4. Oktober 2008, dass das Panorama direkt einer neuen Sehweise entsprang, die am Anfang der Industriealisierung durch das Reisen mit der Eisenbahn entstand. Durch die schnelle, aber in der Ebene ruhigen Fuehrung des Blickes, wurde ein Verweilen auf dem nahen Detail unmoeglich. Der Blick begann in die Weite zu schweifen und fand dort den Horizont. So unterscheidet sich das Paoramabild grundsaetzlich von seinen historischen Vorgaengern, der Vedute und dem Monumentalgemaelde. Diese fuehren durch Allegorie oder dramaturgischen Aufbau den Betrachter auf ein kompositorisches Zentrum hin. Das Panorama verhaelt sich dem Blick gegenueber neutral, die gesamte Bildfaeche ist gleichwertig.
Stefan Meier kommt zum Schluss, dass man sich mit Monika Kiss Horvath schon mal fragen kann, ob man unsere Berge nicht mal anders sehen will, wie sie im Titel sagt: “Alias”. Auch sie fuehrt eine zeitgenoessische Technik, die digitale Bildbearbeitung, in ihre Landschaftsaufnahmen ein. Das Resultat, das ueberlagerte Bild, entspricht unserer aktuellen Betrachtungsweise, wie wir sie uns durch den Gebrauch des Internets angewoehnt haben: alle Information ist vernetzt, vielschichtig und gleichzeitig.
Digitale Fotografie, ueberarbeitet C-Print
183 x 105 cm
Gerahmt in Birne hinter Glas
Ausgestellt in der Alpineum Produzentengalerie Luzern
