Norbert Stocker

Norbert Stocker, wohnhaft in Schwyz, beschäftigt sich seit 30 Jahren intensiv mit dem Werkstoff Holz. Es ist das Ausgangsmaterial für sein künstlerisches Schaffen. Die Spannung zwischen Lebendigkeit und Abgestorbensein, die den von Norbert Stocker gewählten Hölzern eigen ist, wird von ihm durch Bearbeitung und Bemalung noch verstärkt. Seine in Holz gebrachten Formen korrespondieren mit der gewachsenen Form des Stammes. Er greift nicht ein und unterbricht nicht die Struktur des Wuchses, sondern lässt sich von ihr leiten und verführen und folgt ihrer vorgegebenen Richtung. Eine langsame Verwandlung in Menschenfiguren findet statt. Die menschlichen Züge werden zudem flüchtig mit Farbe verfremdet. Jedes Stück Holz, das Norbert Stocker verwendet, hat seine eigene Geschichte. Die Skulptur „Im Gehäuse“ stammt von einer Edelkastanie aus dem Tessin. Der Werktitel weist auf die kompakte Darstellung der weiblichen und der männlichen Figur hin. Blau eingefärbte Abtrennungen stehen im Spannungsfeld zu den verbindenden Elementen – sind es Gliedmassen? – und den beiden Figuren. Der Sockel und damit die Trennung vom Boden verstärkt zudem den Eindruck des Kompakten.

Holzskulptur „Im Gehäuse“ 2003