Rochus Lussi
Rochus Lussi, geb. 1965, wohnt und arbeitet in Stans. Nach einer Schreinerlehre besucht er eine gestalterische Ausbildung zum Bildhauer in Brienz. Anschliessend folgen Weiterbildungen an der damaligen Kunstgewerbeschule Luzern und an der Kunstakademie in Prag.
Typisch für sein jüngeres Werk ist der technische Entstehungsprozess, der in grossen Teilen automatisiert ist. Die erste Figur macht Rochus Lussi als Einzelobjekt von Hand. Dieser Prototyp wird in einer CNC-Maschine digital abgetastet und anschliessend maschinell nachgefräst. Dies ergab beim vorliegenden Werk 200 gleich aussehende Holzstücke. Aus dieser maschinellen Reproduktion formte der Künstler von Hand je 100 Kuh-Füsse und Menschen-Füsse. Diese sehen in der Menge gesehen ähnlich aus. Beim genauen Hinsehen entdeckt der Betrachter individuelle Unterschiede: Die Grösse und die Form der Hufe sind verschieden. Es gibt linke und rechte Füsse; auch deren Grössen sind verschieden.
Diese Kippsituation zwischen individueller Holzskulptur und dem Serienprodukt interessiert den Künstler mehr als die Originalität der einzelnen Figurenform. Diese lässt trotz ihrer Gegenständlichkeit grosszügige für die Masse unwichtige Details zu, und das Ganze darf durchaus etwas steif und eben holzig erscheinen. Rochus Lussi installiert seine Gruppen im Raum und zum Raum, am Boden (vgl. www. rochuslussi.ch).
Rochus Lussi stellte seine Werkgruppen u. a. in der Galerie Hofmatt, Sarnen, in der Galerie Das Ding, Luzern, in der Galerie Ermitage, Beckenried, im Nidwaldner Museum, Stans und zuletzt in der Galerie mesch.ch aus. Die Werkgruppe „Füsse“ hatte im Jahre 2005 ihren grossen Auftritt in der Kornschütte Luzern (vgl. Rochus Lussi, Multiple Ichs, Arbeiten von 1992 bis 2007, Verlag Martin Wallimann, Alpnach, 2007 auf den Seiten 136/37).
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