Ernst Buchwalder

Ernst Buchwalder wurde 1941 in Luzern geboren. Er verstarb am 20. Februar 2014 in Luzern. Sein Oeuvre umfasst Malerei, Plakat, Grafik, Skriptualismus, Skulptur, Environment, Collage, Foto Art, Fotografie, Multiple, Baugestaltung, Objektkunst, Plastik und Zeichnung. 1958–1963 Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Luzern, beschäftigt sich mit Zeichen, Schrift und Piktogrammen. 1964–66 Besuch der Hochschule für Gestaltung Ulm (Abteilung Visuelle Kommunikation); die Analyse des Wortes steht im Vordergrund. Diese Untersuchungen setzen sich 1966–67 in London und 1967–69 in Japan fort, wo er sich in einem Zen-Kloster aufhält und die Kalligrafie als intensives Ausdrucksmittel kennenlernt. 1969 Rückkehr nach Luzern. Alljährlicher Rückzug auf eine thailändische Insel. 1970 wird ihm der Preis der Presse an der Innerschweizer Weihnachtsausstellung verliehen sowie 1971, 1974 und 1975 das Eidgenössische Kunststipendium. 1976 Anerkennungspreis der Stadt Luzern und Teilnahme an der Biennale di Venezia. Bekannt geworden ist Ernst Buchwalder durch seine Sprachbilder. Seine intensiven Untersuchungen über die semantischen Beziehungen von Zeichen, Begriff und Gestalt bringen das in den Worten Verborgene, Hintersinnige zum Ausdruck, bringen «etwas zur Sprache». Er verwendet unterschiedliche Medien wie Zeichnung, Plastik, Fotografie oder grafische Techniken und verschiedenartige Werkstoffe, etwa Metall, Holz, Styropor, Glas, Ton oder auch Eis, aus denen er die Buchstaben formt oder auf die er die Worte schreibt beziehungsweise einritzt. (Text aus Sonja Favre: Buchwalder Ernst [1998, 2016], in: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4002220, Zugriff vom 29.10.2018).

 

Fahnen o.T. ca. 1975. Der Fahnen wurde aus farbigem Stoff (weiss, blau, rot, gelb) zusammengenäht. 7 Metallösen mit Metallklammern als Aufhängevorrichtung. Er misst 273 x 266 cm. Schenkung aus Nachlass Ernst Buchwalder. Dieser Fahnen ist einer über 50 verschiedenen Exemplaren aus dem Projekt «… in Tuchfühlung treten …». Realisiert wurde dieses Projekt an mehreren Ausstellungen zwischen 1974 und 1978. Die Fotografien stammen aus den Ausstellungen «Mostra di Sculpture» in Vira-Gambarogno TI, 1976 und der 37. Biennale Venedig, Schweizer Pavillon, 1976.
Unter dem Titel Meine «Einstellung» – zur «Darstellung» schrieb Ernst Buchwalder (undatierte Notiz): «Reduzieren auf das – was wichtig erscheint. Empfindungen – dem Wahrgenommenen entgegenstellen. Aus Etwas etwas Anderes machen – Aus Realem Fiktives – aus Fiktivem – Reales. Rationale Elemente können Irrationalität erzeugen. Ich möchte damit die eingefahrene Seh- und Denkweise desillusionieren, da sie neue Vorstellungen, Begriffe, neue Möglichkeiten des Gebrauchs und der Ästhetik provozieren. Sie könnten Modell sein für eine Bereitschaft Standpunkte aufzugeben oder zu verändern, um damit zu einer Vielfalt des Sehens (und vielleicht des Lebens) zurückzuführen.»

Fahnen ca. 1975

Grösse: 273 x 266 cm

Projekt «… in Tuchfühlung treten …»:

«Mostra di Sculpture» in Vira-Gambarogno TI, 1976

37. Biennale Venedig, Schweizer Pavillon, 1976