Tino Steinemann
Tino Steinemann, geb. 1945 in Altdorf, hat sich als Grafiker, Plakatgestalter, Dozent und Experte für die visuelle Kommunikation einen Namen gemacht. Er ist in Altdorf aufgewachsen, absolvierte eine Bauzeichnerlehre und bildete sich dann an der Kunstgewerbeschule in Luzern zum Grafiker aus. Seine «Aquarell-Lehrer» an der Kunstgewerbeschule waren Alfred Sidler, Max von Moos, Werner Andermatt und Godi Hofmann. Er gestaltete viele Ausstellungen in Museen, arbeitete für kulturelle und soziale Institutionen und wurde für seine Arbeiten mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Tino Steinemann lebt und arbeitet in Rippertschwand in der Gemeinde Neuenkirch.
Tino Steinemann entdeckte die «Rigi-Aquarelle» von Turner bereits 1966 in der Tate-Gallery in London. Im Zusammenhang mit der Ausstellung im Kunstmuseum Luzern „Turner – Das Meer und die Alpen“ 2019 richtete Tino Steinemann mit eigenen von Turner-Sujets beeinflussten Aquarellwerken eine Ausstellung mit Titel „T’URNER“ in der Galerie VODA in Rippertschwand in Neuenkirch ein.
Sein Aquarell «Turners Sommerrigi» aus dem Jahre 2000 nimmt das Thema von Turners „The Blue Rigi, Sunrise“ aus dem Jahre 1842 auf. Turners Aquarell zeigt eine blau schimmernde Berglandschaft, die in einen grellen gelben Schimmer eingehüllt scheint. Sie zeugt vom lebenslangen Streben des Engländers, durch malerischen Feinsinn seine Lichteffekte und Farbspiele weiterzuentwickeln und Atmosphäre zu schaffen.
Joseph Mallord William Turner
* 23. April 1775 in London; † 19. Dezember 1851 in Chelsea, London
Turner bereist die Schweiz auf der Suche nach spektakulären Motiven. Dabei besucht er Luzern mehrfach, um vor Ort das einmalige Zusammenspiel von Licht und Wetter, See und Bergen zu studieren. Während seinen jährlichen Besuchen in Luzern 1841 bis 1844 skizziert Turner die Rigi aus dem Zimmer des Hotel Schwanen.
Die Rigi malt Turner oft in verschiedenen Licht- und Farbstimmungen: «The Blue Rigi» (Tate London), «The Red Rigi», (National Gallery in Melbourne), «The Rigi with the Rising Moon» (Tate London), «The Dark Rigi» (Privatbesitz) u.a. Diese Bilder stammen allesamt aus den Jahren 1841/42. Der Gesichtspunkt ist mehr oder weniger derselbe. Weil zu verschiedenen Tageszeiten gemalt, unterscheiden sich die Aquarelle durch den vorherrschenden Farbton. Wie viele Stunden der Beobachtung Turner diesen Arbeiten vorausgehen liess, unterstreichen die unzähligen Studien und Sketches, die in der Tate London zu bewundern sind. Mit seinen Rigi-Ansichten legte Turner eine geradezu revolutionäre Virtuosität an den Tag – und zwar lange bevor Variationen eines Themas zum Warenzeichen des französischen Impressionisten Monet wurden. John Ruskin bezeichnete die Rigi-Bilder als «the noblest landscapes ever conceived by human intellect»; laut ihm offenbarte sich darin nicht Turners Hand, sondern des Malers Herz (aus «Die nobelste Landschaft aller Zeiten» von Georges Waser in NZZ online vom 3.2.2007).
Tino Steinemann Turners Sommerrigi 2000
Aquarell auf Papier
Grösse: 24.5 x 32.5 cm
Ausgestellt in Galerie VODA, Rippertschwand Neuenkirch
Ausstellung „T’URNER“ 2019